Vlothoer Frauenarztpraxis vom TÜV ausgezeichnet
Eine optimale Patientenversorgung und strengere Hygienevorschriften gehören unter anderem zu den Verbesserungen. "Auf dem Weg zum TÜV-Siegel haben wir unsere gesamte Praxis auf den Kopf gestellt. Aber es hat sich gelohnt", sagt Dr. Andreas Felthaus. Und davon würden die Patienten konkret profitieren. "Die Einführung des Qualitätsmanagements ist Pflicht, die Zertifizierung freiwillig", so Roland Hornig. Aber aus Sicht der Vlothoer Mediziner sei die Zertifizierung der Schritt in die Zukunft.
Zwei Jahre lang haben die beiden Frauenärzte an der Zertifizierung gearbeitet. Nach dem Umzug an den Sommerfelder Platz ins Gebäude Lange Straße 80 wurde der Prozess vorangetrieben. Die Vlothoer Frauenärzte waren die ersten, die im Januar ins entstehende Gesundheitszentrum gezogen sind. Die Abläufe in der neuen Praxis wurden von einer TÜV-Mitarbeiterin genau unter die Lupe genommen. Sämtliche elektronischen und medizinischen Geräte wurden unter anderem gecheckt.
Denise Högel wurde zur Qualitätssicherungs-Beauftragten ernannt. Mit dieser Aufgabe hatte sich die Arzthelferin vier Jahre lang beschäftigt, Wochenend-Schulungen und eine Prüfung absolviert. "Zunächst musste ein Handbuch erstellt werden. Die Praxisabläufe, wie die Patienten-Annahme, das Abhören des Anrufbeantworters, die Blutabnahme, wurden genau dokumentiert", berichtet die Kalletalerin.
Sämtliche praxisinternen Papiere wurden wiederfindbar im Computer gespeichert. "Erst sieht man nicht direkt den Nutzen dieser vielen Schreibarbeit. Aber dann lebt man das System", erläutert sie.
Wer ein Qualitätsmanagement-System nach der international anerkannten Norm ISO 9001 installiert, stößt einerseits einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess an. Andererseits ist für die gleich bleibende Qualität von wiederkehrenden Abläufen gesorgt - unabhängig von Zufällen oder Tagesform.
Konsequentes Qualitätsmanagement helfe dabei, die Leistungen in einer Arztpraxis punktgenau auf den Patienten auszurichten. "Der Arzt gewinnt mehr Zeit für seine Kernaufgaben und kann sich intensiver mit dem einzelnen Patienten beschäftigen", sagte Monika Kiese vom TÜV Süd bei der Übergabe des Zertifikats.
Der Weg der so genannten Zertifizierung des Qualitätsmanagement besteht aus vier Etappen:
Erster Schritt: Die TÜV-Fachleute sichten die Unterlagen, die Angaben zu Verantwortlichen, Verfahren und Abläufe enthalten. Wesentliche Frage: Sind die Inhalte der Norm umgesetzt?
Zweiter Schritt: Der TÜV-Mitarbeiter bewertet, ob das Qualitätsmanagement tatsächlich gelebt wird. Stichprobenartig werden hier zum Beispiel Mitarbeiter-Fortbildung, Kundenfreundlichkeit und weiteres bewertet - ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess beginnt.
Dritter Schritt: Hat die Arztpraxis die "theoretische und praktische Prüfung bestanden, wird das TÜV-Siegel vergeben.
Vierter Schritt: Das QM-System kommt jährlich stichprobenartig erneut auf den TÜV-Prüfstand.
Adresse: Gynäkologische Gemeinschaftspraxis Roland Hornig, Dr. Andreas Felthaus, Lange Straße 80, Vlotho, Tel: (05733) 9 55 77 oder (05733) 4110, Fax: (05733) 87 89 53, www.frauenarzt-vlotho.de
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